Jeep FC-170 Forward Control

Der Jeep Forward Control ist ein Nutzfahrzeug, der von 1956 bis 1965 von Willys, später Kaiser Jeep genannt, hergestellt wurde. Er wurde auch in anderen internationalen Märkten montiert. Das Layout verfügte über ein Kabinenaufbau (Forward Control) Design.

Die Forward Control-Modelle wurden in erster Linie als Arbeitsfahrzeuge für Unternehmen, Kommunale, Militärs sowie zivile Zwecke vermarktet. Ladeflächen (Pritschen) waren Standard, aber den Kunden wurde eine grosse Anzahl von „Jeep-Fachstellen“ (externen Lieferanten) angeboten. Diese reichten von einfachen Ladeflächen bis hin zu kompletten Abschleppwagen, Muldenkippern und Feuerwehrfahrzeugen.

Design

Willys produzierte Nutzfahrzeuge, die seit 1947 nahezu unverändert blieben. Als der Markt in den 1950er Jahren wettbewerbsfähiger wurde, entwickelte das Management eine neue Reihe moderner Fahrer- und Karosseriewagen. Der unabhängige Designer, der von Willys seit den 1940er Jahren unter Vertrag genommen wurde, Brooks Stevens, verwendete Styling-Hinweise von Frontlenker-Trucks für dieses neue futuristisch anmutende, raumsparende Fahrzeug mit der Mittelgitterplatte, um das klassische Sieben-Slot-Jeep-Design zu imitieren. Das unkonventionelle Frontlenkerlayout und der „Helikopter-Look“ der Kabine waren zu ungewöhnlich für Mainstream-Käufer während dieser Zeit, aber sie waren erfolgreich in Spezialmärkten, wie Flughafen-Service-Fahrzeuge, Abschleppwagen und Eisenbahn-Crew-LKW, die auf Schienen fahren konnten. Zahlreiche Versionen der Forward Control Jeeps wurden für allgemeine und spezialisierte Anwendungen hergestellt, wobei 1957 die Top-Produktion mit fast 10.000 in diesem Jahr gebauten Fahrzeugen war.

Das Engineering basierte auf bestehenden CJ-5. Die Kraft kam von den Hurricane F-Kopf und L-Kopf 4-Zylinder-Motoren. Die Aktualisierungen der Versionen FC-150 und 170 im Jahr 1958 hatten ein von Willys-Ingenieuren festgelegtes Ziel erreicht, ein vielseitiges Nutzfahrzeug zu entwerfen, bei dem das Verhältnis des Leergewichts des Fahrzeugs zur Nutzlast 1 zu 1 betrug. Nach Angaben der Society of Automotive Engineers (SAE) wurde dies als die niedrigste Quote angesehen, die die inländischen Hersteller damals im Standardsegment der leichten Nutzfahrzeuge angeboten hatten. Das FC-Layout bot aufgrund der kompakten Gesamtlänge Vorteile wie einen kurzen Wendekreis und eine grosse Ladefläche.

FC-170

Die 1957 eingeführten FC-170-Modelle hatten einen 260 cm langen Radstand mit einem 270 cm langen Bett. Dies wurde durch das Frontlenker-Layout erreicht. Eine Konzeptversion des FC-170 aus dem Jahr 1958 verfügte über einen 270 cm langen Radstand. Dieser war erforderlich, um einen neuen 4,5 Liter V8-Motor (basierend auf dem Ford Y-Block) mit einem neuen Transfergehäuse unterzubringen. Ein neues 3-Gang-Automatikgetriebe (basierend auf dem Ford Cruise-O-Matic) war wegen möglicher Antriebswellenwinkelprobleme nur mit dem Inline-6 erhältlich. Mit beiden Motoren war eine T-98 4-Gang-Schaltung erhältlich. Dieses Modell hatte ein Bruttogewicht von 3.200 kg.

Albert 1

Der Jeep FC-170 (Albert 1) wurde 1965 mit einem Feuerwehraufbau der Carrosseriewerke Aarburg AG und einem Gesamtgewicht von 3500kg gebaut. Mit Wechselklanghorn und Blaulicht von Hella (KL7/1) ausgerüstet, wurde Albert 1 bei der Feuerwehr Murgenthal (AG) im Juni 1965 als Arbeitsmaschine in Betrieb genommen. Dort leistete das Fahrzeug bis Oktober 2003 seinen Dienst wo es durch das Tanklöschfahrzeug Rosenbauer AT „Ruwa“ ersetzt wurde.

Inventar Albert 1

Danach kam das Fahrzeug in private Hände. Es wurde nach Zuchwil (SO) verkauft und im August 2013 ging es nach Mollis (GL).

Seit März 2014 steht das Fahrzeug in Eschenbach (SG). Als Veteranenfahrzeug tut es dort seinen Dienst. Das Fahrzeug ist äusserlich nicht verändert worden und sieht noch genau so wie am ersten Tag bei der Feuerwehr Murgenthal aus. Natürlich hat es auch schon ein paar Kratzer oder Farbnuancen, welche aber sicher zu einem Veteranen gehören. Im Innern wurde Albertli (wie er liebevoll auch genannt wird) als „Löschfahrzeug“ umfunktioniert. Er wird regelmässig bewegt und wird bei Geburtstagsfeiern oder Hochzeiten immer mal wieder gerne gebucht. Die Ausrüstung ist dementsprechend geändert worden, im Gegensatz zum Inventar vom Jahr 2003.